Laufgemeinschaft der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung e.V.
Text und Fotos: Michael Traurig, 12.6.2023
Da unser Sohn Mark mit seiner Frau und seinen beiden Hunden in Scranton - PA (USA) lebt, haben wir im Herbst letzten Jahres mit den Planungen des jährlichen Familienurlaubes in den USA begonnen. 
Da stellt sich auch immer gleich die Frage, ob ich das nicht mit einem Lauf in der Nähe verbinden kann. Letztes Jahr war es der 126th Boston Marathon und dieses Jahr sollte es der Worlds End 50k Ultratrail in Forksville, knapp eine Autostunde von meinem Sohn sein. 
Allerdings waren die Startplätze auf 182 Starter limitiert und so musste ich mir an einem Samstag einen Wecker für kurz vor 0 Uhr stellen, um die Anmeldung nicht zu versäumen. Gesagt getan und bereits um 0 Uhr 3 hatte ich mir einen Startplatz gesichert und war voller Vorfreude auf meinen ersten Ultratrail in den USA. Umso überraschter war ich aber, als ich sah, dass auch mein Sohn sich für diesen Lauf angemeldet hatte. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich zumindest noch, dass es ein Lauf werden würde.
Die letzten Monate seit Januar hatte ich bereits einige Marathons und Ultraläufe, u.a. den G1 in Köln und den Tokyo Marathon absolviert, so dass dem Abenteuer in Forksville - PA nichts im Wege stand. Wer ein wenig Englisch kann, der weiß, dass Worlds End im Deutschen so viel wie Am Arsch der Welt bedeutet und das hätte mir zu denken geben sollen.
In der Woche vor dem Lauf habe ich einige kleinere Läufe und Wanderung in der Gegend unternommen und war schon ein wenig überrascht. Da kann man schon mal auf einem 6km Trail fast 600 HM schaffen, wobei von Wegen nicht wirklich die Rede sein kann. In der felsigen und bergigen Gegend gibt es keine Waldwege wie bei uns, sondern nur Schotterwege und Wege mit Felsen oder armdicken Wurzeln sowie umgefallenen Bäumen. Also die besten Voraussetzungen für jemanden wie mich vom Niederrhein.
Am Tag des Ultratrails sind wir um 4:30 morgens aufgestanden, haben uns kurz mit Kaffee, Orangensaft und einer Banane versorgt und schon ging es auf zum Start. Für meinen Sohn war schon vorher klar, dass er nach 30km beim Zielvorbeilauf aussteigen würde, aber ich hatte mir vorgenommen in ca. 7 Stunden zu finishen.
Nach dem es die ersten 5 Meilen nur bergauf ging und das Profil nichts besseres erwarten ließ, korrigierte ich meine Finisherzeit auf 9 Stunden nach oben, denn auch die Bergabpassagen konnte man nicht wirklich laufen. Ich habe es zwar versucht und nach dem dritten Sturz und damit verbundenen Krämpfen habe ich das Tempo zurückgenommen. Eine sehr gute Idee, wie sich nach 35km herausstellte.
Die letzten 35km bin ich mit einem Schnitt von 6km/h gegangen, wobei ich damit noch einige Läufer überholt habe. Die letzte Meile ging es nur bergab und jeder einzelne Schritt tat in den Oberschenkeln weh. Eine kleine Verwirrung gab es während des Zeileinlaufs beim amerikanischen Moderator, der mit der Ortsangabe Straelen - NW nichts anfangen konnte und überlegt hat, ob ich aus den North-West-Territories aus Kanada komme. Nachdem ich ihm Germany entgegnet hatte, war das Erstaunen groß. Ich war nicht nur einziger Nichtnordamerikaner, sondern mit Platz 81 von 182 Startern bester Ausländer.
Alles in Allem war es eine großartige Laufveranstaltung mit 1.871 HM auf 50km Trail bei ca. 8l Schweißverlust. Die Zeit von 9:11:58 war ebenfalls zufriedenstellend. Mein Sohn ist bei 19Mi und ca 6:30:00 wie geplant ausgestiegen.
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